Trend zum Zweitbaum

November 22nd, 2007

Wenn’s auf Weihnachten zugeht, sind die Leute ja grundsätzlich etwas konsumfreudiger als unter dem Jahr – dann darf’s auch mal Champagner statt Prosecco sein und das 3-lagige Handelsmarken-Klopapier wird durch die 4-lagige Deluxe Markenrolle ersetzt. [Fussnote: Quelle SCA]. Nun ist die Konsumfreude aufgrund der boomenden Wirtschaft aber so gestiegen, dass neuerdings ein „Trend zum Zweitbaum“ zu beobachten ist. Gemeint ist ein zweiter Christbaum, der dann wahlweise in den Garten oder auf den Balkon gestellt wird.

Zweitbaum - zwei Tannenbäeume

Beobachtet hat dies Josef Brägger, Präsident der IG Suisse Christbaum (allein der Name wäre einen Beitrag wert gewesen:-)). Der Trend zum Zweitbaum treibt nun die Preise in die Höhe – hat aber beim zweiten Hinschauen auch etwas Gutes: bei einem allfälligen weihnachtlichen Familienzwist können sich die streitenden Parteien einfach unter unterschiedliche Bäume setzen.

Wind of Change

November 2nd, 2007

Seit Scholz & Friends für die Saturn Werbung verantwortlich ist, ist Geiz endlich nicht mehr geil. (Presseportal) Danke! Konsumfreude, Technik und Dienstleistung sind wieder mehr in den Fokus gerückt. Um aber nicht wie ein Fähnchen im Wind dazustehen und die alten Werte in Frage stellen zu müssen, wurde der Preisaspekt im neuen Claim einfach ins Positive verkehrt und hinten angehängt – so heisst es jetzt bei Saturn: Wir lieben Technik! Wir hassen Teuer! (die Ausrufezeichen sind geblieben) Das ist doch mal eine richtig gute Aussage – schliesslich kauft kein Mensch (oder zumindest kein vernünftiger Mensch) ein Produkt, nur weil es billig ist, sondern weil es ihm einen Mehrwert bringt. Vermutlich wird der neue Claim nicht ganz an die Bekanntheit des alten anknüpfen können, schliesslich ist er trotz Ausrufezeichen nicht so laut, aber dafür kann man jetzt wieder ohne rot zu werden mit Saturn – Tüten durch die Stadt marschieren.

Eine ähnliche, wenn auch nicht ganz so offensichtliche Wandlung scheint auch Mediamarkt, die Schwester von Saturn, durchgemacht zu haben. Durch den Umzug bedingt war ich in den letzten Wochen oft bei Mediamarkt zu Besuch – ja, zu Besuch – denn man fühlt sich dort neuerdings richtg willkommen. Verkäufer verstecken sich nicht mehr hinter den Regalen sondern gehen offensiv auf die Kunden zu um ihre Beratung anzubieten. Ich war davon überzeugt, dass dies a) entweder daran liegt, dass ich im Mediamarkt in der Schweiz war oder b) Mediamarkt sich einfach mehr um seine Kunden bemüht. Die Lektüre des aktuellen Spiegel hat mir nun allerdings noch eine dritte Variante c) eröffnet: unter dem Titel „Werber im Tarnanzug“ beschreibt Ulrike Demmer nämlich, dass Markenartikler neuerdings anonyme Verkaufsberater in die Läden schicken, die die Kunden zum Kauf der jeweiligen Marke bewegen sollen. Die Idee ist irgendwie richtig gut – aber irgendwie auch richtig fies. Ich bin noch nicht ganz sicher – und während ich mir dazu eine Meinung zu bilden versuche, wünsche ich Ihnen schon mal eine konsumfreudige Zeit.

Hauptstädte-Raten…

Oktober 29th, 2007

…ist ein schönes Spiel, brillieren und blamieren liegen dabei häufig nah beieinander. Einige Städte sind ja ganz einfach – Paris Frankreich, Rom Italien, Moskau Russland – klar, die kennt jeder. Mit Montevideo Uruguay kann man schon eher brillieren, und mach ein Nicht-Schweizer lässt sich schon mit Bern Schweiz beeindrucken. Die Länder in unserer unmittelbaren Umgebung sind ja wohl am einfachsten, und noch einfacher ist die reine Zuordnung von Städten zu Ländern – ohne Hauptstadt-Funktion. Blamage-Faktor hoch.. wie auch im vorliegenden Fall – wo die Deka Zürich doch glatt an Österreich verkaufen wollte:
Zürich in Österreich

konsumfreu(.)de realisiert den Webauftritt von mai

Oktober 9th, 2007

Wir hatten es bereits Ende 2005 im Rahmen des aTrendskalenders prophezeit: Selbermachen ist Trend. Natürlich kann man das Selbermachen auch den Anderen überlassen, etwa mangels einschlägigen Geschicks. Aber zumindest Handmade muss sein, und zwar 100%. Genau das kriegt man beim jungen Label mai, Kappen, 100% Handmade in Switzerland – seit dem 8. Oktober 2007 auch online im Web-Shop (www.mai-style.ch)

Screenshot der mai-style website

konsumfreu(.)de war verantwortlich für die Umsetzung, das Design stammt von new id, basel.

Warme Ohren wünscht
konsumfreu(.)de

Umfrage zum Thema web2.0

September 14th, 2007

konsumfreu(.)de führt in Zusammenarbeit mit styropor.digital und web2com eine Umfrage zum Thema „web2.0 in der Schweiz“ durch. Wir wollen herausfinden, welche Bedeutung web2.0 im Alltag der Schweizer Internet-User hat. Was wissen die User über web2.0? Welche Anwendungen finden den grössten Anklang und wieviele User tragen aktiv etwas zum Internet bei? Diese und weitere Fragen wollen wir anhand der Ergebnisse versuchen, zu beantworten.

Unter den Umfrageteilnehmern wird eine sakku.worker Soraltasche im Wert von CHF 359.- verlost.

sakku.worker Tasche zu gewinnen

Hier gehts zur Umfrage.

Neue Anschrift

August 23rd, 2007

konsumfreu(.)de kehrt nach Hause. Ab dem 1. Oktober erreichen Sie uns unter unserer neuen Anschrift:

Stampfenbachstrasse 104
8006 Zürich

Schweiz

co-Branding

Mai 29th, 2007

Ein bisschen Image-Transfer durch co-Branding kann nie schaden, was Mc Donalds und Daim, Bosch und Calgon, Tefal und Fairy und Langnese und Toblerone können, können wir schon lang, dachten sich wohl die traditionsreiche Kölsch Brauerei Reissdorf und Becks und füllten das Reissdorf Kölsch einfach in Becks Flaschen um.

Reissdorf in Becks Flasche

Das ist dann sozusagen Reissdorf Experience. Und wenn das co-Branding richtig funktioniert, kriegen wir demnächst bei jedem grünen Segelschiff, das vorbeifährt, Durst auf Reissdorf. Oder so.

Zum Wohl

konsumfreu(.)de

Andrea Iltgen

Yogi

April 20th, 2007

Emmi, der Schweizer Milchmarkt-Riese mit mittlerweile internationalem Erfolg ist seit der Geburtsstunde der Marke Emmi im Jahre 1949 ununterbrochen geachsen. Zu Beginn hauptsächlich durch Verkauf und bald auch schon Export von Milch und Käse. Stets offen für Innovationen ist Emmi 1996 in den Markt für Functional Food eingestiegen. Aktifit, gelauncht 1997, gehörte wohl mit zu den ersten pro/prebiotischen Joghurt-Drinks auf dem Schweizer Markt. Seither ist so mache Innovation hinzugekommen – von Benecol zur günstigen Beeinflussung des Cholesterinspiegels über Evolus gegen hohen Blutdruck und Aloe Vera Joghurts. 2006 dann ein weiteres ungemein sophistiziertes Produkt: Lacto Tab Q10 – ein sogenannter „Performance Drink“. Lacto Tab Q10 macht wahlweise schön, gibt Energie, stärkt die Knochen oder die Abwehrkräfte und lässt den Konsumenten, ganz nebenbei, sehr zeitgemäss erscheinen. Die Anwendung von Lacto Tab Q10 ist übrigens nicht ganz selbsterklärend und sollte daher vielleicht vor dem öffentlichen Auftritt schon mal zuhause eingeübt werden – weil da muss man irgendwie noch so eine Brausetablette reindrücken vor dem Konsumieren, damit die ganzen Funktionen auch in das Getränk reingehen.

Innovationen sind überhaupt sehr wichtig für Emmi, daher werden sie auch gleich als erste von fünf strategischen Erfolgspositionen genannt. Es folgen Kunden, Marke Emmi, Internationalität und Agilität. Klingt sexy, irgendwie.

Nichts gegen Innovationen, man soll ja auch den Geist der Zeit nicht verschlafen – aber manchmal sind es eben die ganz einfachen Produkte die wirklich gut sind – und zwar so gut, dass sie Generationen von Innovationen überstehen – wie zum Beispiel der Yogi Drink.

Auch eine Erfindung von Emmi, nur viel älter. Yogi Drink gabs schon in meiner Kindheit. Für die nicht-Schweizer Leser: das ist ein Sauermilchdrink (früher dachte ich, es ist Joghurt), den es bis heute in den Geschmacksrichtungen Himbeer und Kaffee gibt. In einem Becher mit einem Aludeckel, damit man einen Strohhalm durchstecken kann zum trinken on the go. (Schon damals war der Convenience Gedanke offensichtlich bei Emmi vorhanden.) Punkt fertig aus – ohne Schnickschnack – ein tolles Produkt. So toll, dass es mindestens 30 Jahre überlebt hat und Coop seit langem ein mee too anbietet – welchs es auch nur in Himbeer und Kaffee gibt und was Yoyo heisst. Auch nicht innovativer aber (fast) genauso gut.

Frohes schlürfen wünscht

konsumfreu(.)de

In der Ruhe liegt die Kraft

März 3rd, 2007

(Ehemaligen) Staatsbetrieben wird ja zueweilen – nicht ganz zu unrecht – nachgesagt, dass sie etwas träge sind. Wenn Trägheit aber das Gegenteil von Aktionismus bedeutet, kann dies mitunter auch sehr positive Auswirkungen haben. Bei der Brauerei Rothaus etwa, welche dem Land Baden-Württemberg gehört, hat die Enthaltsamkeit in Punkto Marketing zum Erfolg geführt. Tannenzäpfle, das weit über die Landesgrenzen von Baden-Württemberg hinaus bekannte Bier ist erst durch die konsequente nicht-Anbiederung zum Kult geworden.

Tannenzäpfle Bier

Daher wird sich die Brauerei – so Vorstand Thomas Schäuble – auch zukünftig nicht an Sonderangeboten beteiligen. „Derartige Aktionen steigern zwar kurzfristig den Absatz, schaden jedoch langfristig dem Image“. Richtig – finden wir – denn eine Marke wird nicht über Aktionen aufgebaut. Und dann sagt Herr Schäuble noch etwas richtiges, was ich dann auch gerne einfach so unkommentiert stehen lasse: „Mit Schnäppchenjägern lässt sich langfristig kein Geschäft machen“.

In diesem Sinne – bleiben Sie gelassen

konsumfreu(.)de

Aller Anfang ist schwer

Januar 26th, 2007

Es ist gerade mal zwölf Jahre her, seit der erste Buchhändler der Schweiz das Internet als neue Verkaufsplattform entdeckt hat – zehn Bestellungen gingen damals täglich bei ihm ein. Diese und andere nette Episoden aus den Anfängen des Internet zeigt dieser Beitrag von MTW aus dem Jahr 1995, der im Rahmen des 75 jährigen Jubiläums der SRG ausgestrahlt wurde. Internet für Alle .

frohes Erinnern wünscht
konsumfreu(.)de